Reisebericht: Von Whitehorse nach Dawson im Kanu
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16. Juli 2001, 14.Tag: Die letzten Tage sind sehr entspannend. Wir lassen uns bei schönstem Wetter fast nur noch treiben, wobei wir aber nach unseren Erfahrungen mit den Floßfahrern weiterhin immer achtsam bleiben. Gegen Abend erreichen wir Ancient Voices. Es handelt sich dabei um ca. 5 von einer Native People Familie aufgebaute Blockhütten, die man mieten kann. Von Dawson aus werden hin und wieder Touries hierhin gebracht, die lernen wollen, wie man Felle gerbt oder Fisch fängt und räuchert etc.. Als wir ankommen sind nur noch zwei Deutsche (die wir in Whitehorse bereits getroffen hatten) und eine schweizer Familie da. Alle sind wir mit dem Kanu in Whitehorse gestartet. Das Lager selber wird z.Z. von dem Großvater der Indianerfamilie betreut.

Am Abend nehmen wir das Angebot des Großvaters an, uns zu bekochen. Es gibt Elchsteak mit Gemüse und Reis. Ein Traum nach 14 Tagen "Outdoorfutter". Später gehen wir noch auf den "Hausberg", von dem man einen hevorragenden Blick über den Yukon hat.


Einer der beiden Hunde, die in erster Linie vor Bären warnen sollen und einem bei jedem Schritt begleiten, wenn man das Lager verlässt.

17. Juli 2001, 15.Tag: Der nächste Tag ist dann unsere Abschlussetappe. Gegen Mittag packen wir unsere sieben Sachen zusammen und verabschieden uns etwas wehmütig. Langsam lassen wir uns treiben. Nach nur drei Stunden können wir bereits die ersten Häuser von Dawson sehen. Eine wunderschöne und recht einfache Tour über mehr als 600km, die Lust auf mehr gemacht hat. Vielleicht nächstes Mal?!

Hier nun einige kleine Tipps zu Ausrüstung etc.:
- Wasserdichte Tonnen kann man ruhig von Deutschland aus mitbringen. Spart das Geld sie zu mieten, sind nur etwas lästiger zum Tragen als Rucksäcke.
- Kopfnetze gegen Mücken haben sich großartig bewährt! Immer Mückenmittel ins Gesicht zu schmieren (wenn man an Land ist), ist auf die Dauer nicht so wirklich gesund. Auf Feinmaschigkeit achten!
- Satz Karten bzw. Flussbeschreibung in doppelter Version mitnehmen, damit beide (VornesitzerIn und HintensitzerIn) mitkucken können und als Reserve natürlich.
- Mindestens zwei Planen von 2x3 Metern mitnehmen (aus dem Baumarkt) als Regenschutz, Windschutz und auch um die Ladung besser und regendicht verstauen zu können.
- Nicht an den Grundnahrungsmitteln sparen (Nudeln) und getrennt transportieren (in zwei verschiedenen Tonnen). Wenn man sie nicht selber braucht, so kann es doch sein, dass ein Bär jemandem anderes die Vorräte weggegessen hat oder auch jemand seine Vorräte verloren hat. Außerdem sind sie billig und wiegen fast nichts.
- Wenn man die Strecke möglichst schnell paddeln will, sollte man einen Kocher mitnehmen, sonst hat sich aber ein kleines Feuerrost als hilfreich und ausreichend erwiesen. (Wir haben oft warme, glühende, oder verdreckte [Bären!] Feuerstellen gefunden! Waldbrände sind super oft und gehen auf Konto der Kanutouries, die ihr mehrfaches, aber unüberprüftes Löschen für ausreichend halten!)
- Brausepulver mitnehmen, wenn man nicht 15 Tage lang abgekochtes Wasser trinken will, was nach Rauch schmeckt.

Buchempfehlung:   
Ich würde sagen, dass dieses Buch jedeR haben sollte, der den Yukon mit dem Kanu oder dem Floß befahren will (und deutsch spricht).








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