Reisebericht: Von Whitehorse nach Dawson im Kanu
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07. Juli 2001, 5. Tag: An der Mündung des Teslin River machen wir kurz einen Stop um uns den verlassenen Ort Hootalinqua anzusehen, an dem sich angeblich bis 1950 ein Polizeiposten befunden hat. Nur wenige Meter weiter flußabwärts liegt die Insel Shipyard Island, wo damals die Raddampfer im Herbst zum Schutz vor Eis auf Land gezogen werden konnten. Heute noch liegen dort die Reste der Evelyn, die nicht wieder zum Einsatz kam.

Abends schlagen wir unser Lager in Big Salmon Village auf, ebenfalls ein verlassener Ort, an der Mündung des Big Salmon River. Früher war dieser Ort im Herbst für die Native People ein "Lachsfangquartier". Noch heute findet man 6-7 Blockhütten, von denen zwei noch einen recht guten Eindruck machen. Trotzdem schlagen wir unser Zelt auf und schlafen nicht in einer der Hütten.








08. Juli 2001, 6.Tag: Heute sind wir recht gut weiter gekommen. Bei Cyr`s Dredge halten wir noch an, um uns eine 1940 zurückgelassene Goldwaschanlage anzusehen. Der größte Teil ist zwar inzwischen eingesandet, doch Einiges kann man noch gut erkennen. Ewa 10 km weiter steigen wir noch an dem historischen Byer`s Woodcamp aus. Damals haben die Woodcamps die Raddampfer auf der Fahrt zwischen Dawson und Whitehorse mit Holz versorgt. Neben drei zerfallenen Blockhütten gab es dort vor allem viele Wilderdbeeren. Da das Wetter ideal ist, fahren wir ohne Pause weiter zu den Twin Creeks. Wir wollen dort vor allem unsere Wasservorräte auffüllen. Der Yukon selber trägt viele Schwebeteilchen und Sand mit sich, so dass die Creeks in der Regel vorzuziehen sind.

09. Juli 2001, 7.Tag: Kurz vor Carmacks entdecken wir einen neuen Campingplatz auf der rechten Seite. Leider sind wir auf der falschen Flussseite, so dass wir nicht dort halten können. Da wir uns gerne mal wieder richtig waschen wollen, hatten wir geplant, in Caracks auf dem Campingplatz zu übernachten. Der zweite Campingplatz in Carmacks erweist sich jedoch als nicht tauglich. Zum Einen gibt es keine Waschmöglichkeiten und zum Anderen laufen dort einige "uns unsymphatische Gestalten" herum, weshalb wir uns gegen eine Übernachtung entscheiden. Nachdem wir unsere Wasservorräte aufgefüllt und ein Brot gekauft haben, suchen wir uns ca. 5km hinter Carmacks eine schöne und einsame Übernachtungsstelle.

10. Juli 2001,8.Tag: Heute stehen die beiden Stomstellen auf dem Plan! Irgendwie bin ich schon etwas nervös. Was solls, andere haben es auch geschafft.


Zuerst komen die Fife Finger Rapids. Schon von Weitem kündigen sie sich durch das laute Rauschen des Wassers an. Wenn man langsam um die langgezogene Kurve vor den Rapids paddelt, tauchen nach und nach die vier Felsen auf, die den Rapids ihren Namen gegeben haben. Unser Tourbuch sagt, dass ein sicheres Durchkommen nur ganz rechts möglich ist. Je näher wir kommen, um so weniger kann ich das glauben, da die Wasseroberfläche des Yukon über die gesamte Breite weiß vor lauter Wellen und Schaumkronen erscheint. Außerdem ist der Abstand der Felsen ganz rechts nach meiner Schätzung höchstens 20 Meter breit. Was solls, die werden schon recht haben im Buch, hoffentlich! Unmittelbar vor den Rapids sehe ich es jedoch ein: ganz rechts ist die Durchfahrt wirklich relativ ruhig. Lediglich eine Welle ergießt sich in unser Kanu.
Unmittelbar hinter der Stromschnelle sehen wir ein kleines Floß, welches am Ufer angebunden ist. Freundlich winken uns die beiden Fahrer zu. Bewundernd grüßen wir zurück. Wir ahnen noch nicht, dass wir sie in ein paar Tagen wieder treffen und ihnen aus der Klemme helfen müssen.

Nicht weit hinter den Fife Finger Rapids warten auch schon die Ring Rapids. Nach der problemlosen Passierung der ersten Rapids sind wir (ich) wesentlich entspannter. Auch hier scheint es erst, als ob keine Schneise vorhanden ist, durch die man diese Rapids ohne Gefahr passieren kann. Erst kurz vorher erkennen wir, wie im Tourbuch beschrieben, am ganz rechten Ufer einen ruhigen Bereich. Hier gelingt uns die Passage ohne auch nur einen Tropfen Wasser ins Boot zu bekommen.

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